Pressemitteilung zu Forst Kasten vom 21.05.21

Pressemitteilung zu Forst Kasten vom 21.05.21

Heutzutage werden bei einem neuen Bauprojekt Pro und Contra nur noch selten sachlich und fachlich fundiert diskutiert…

Liegt es am Zeitgeist oder der Informationsüberflutung, dass so viele Menschen den Überblick verlieren oder den Kern der Sache vergessen? Was läuft falsch, dass fast jedes Vorhaben eine Protestbewegung hervorruft, die ideologisch verblendet für eine vielleicht richtige Sache oft in die falsche Richtung rennt? Jüngstes Beispiel ist die Aktion im Forst Kasten der als Umweltaktivisten verniedlichten Chaoten, die den geplanten Kiesabbau durch Besetzung der Bäume verhindern. Sie wollen 10.000 Bäume retten. Klingt gut, aber ist es das?


Erstens auch wenn der Forst prinzipiell allen Menschen zugänglich ist, er gehört der Stadt München und der gemeinnützigen Heiliggeistspital-Stiftung. Diese muss durch Erlöse daraus ihr Altersheim finanzieren. Um den Stiftungszweck zu erfüllen, wurde vor vier Jahren im Münchner Stadtrat beschlossen, ein Prozent des Stiftungswaldes, nämlich 9,5 Hektar für den Kiesabbau zu verpachten. Pacta sunt servanda, sagen die Juristen dazu.

 

Zweitens wird gerne von der unberührten Natur oder vom Naturwald gesprochen. Es handelt sich aber nicht um uralten Baumbestand, sondern um ein „grünes Industriegebiet“, für dessen Ausgleich wertvollerer Mischwald gepflanzt werden soll. Die FDP-Bayernpartei-
STADTRATSFRAKTION hat dazu den sinnvollen Vorschlag gemacht, die Stadt München zu verpflichten, eine geeignete Ausgleichsfläche zur Aufforstung festzulegen.

 

Drittens schauen die Bürgerinitiativen gegen die Rodung nicht über den bayerischen Tellerrand hinaus. Da sich München offiziell zum Klimanotstand bekennt sagen sie, dass dieser wichtiger sei als das Wirtschaftlichkeitsgebot einer Stiftung. Einige sprechen gar von der Zerstörung wertvoller Ökosysteme für kurzfristige Konzerninteressen. Aufgrund des neuen Klimaschutzgesetzes muss folglich der Stiftungszweck auf den Prüfstand sowie Kahlschlag und Bodenzerstörung verhindert werden. Aber wird denn das Ökosystem nicht viel mehr belastet, wenn der Baustoff künftig aus China transportiert werden muss, weil kein Kies mehr in der Nähe abgebaut wird? Erzeugen nicht kurze Wege wesentlich weniger Emissionen und tragen damit zum Umweltschutz bei? Beeinflusst eine hochwertige Aufforstung nicht positiv die globale Ökobilanz?

 

Viertens können die Proteste nicht verhindern, dass nun mal gebaut werden wird. München ist eine prosperierende Großstadt mit einem attraktiven Umfeld, in dem immer mehr Menschen wohnen wollen. Also brauchen wir Kies, wenn wir nicht in Lehmhütten wohnen wollen. Diese Entwicklung werden auch 30 „Aktivisten“ nicht stoppen können, auch wenn sie in ihren Baumhäusern wohnen blieben.

 

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