Laute Musik, feiernde Menschen: Das ist in Bayern derzeit nur draußen oder in Privaträumen möglich. Diskotheken und Clubs bleiben zu – was angesichts mehrerer Exzesse im Freien zunehmend auf Kritik stößt.
Restaurants und Cafés sind weitgehend geöffnet, Kulturveranstaltungen können unter Auflagen derzeit wieder stattfinden – aber für Diskotheken und Clubs gibt es in Bayern noch immer keine Aussicht auf Lockerungen. Stand jetzt dürfen sie bis mindestens 4. Juli nicht öffnen, wie aus der aktuellen Corona-Verordnung hervorgeht: „Bordellbetriebe, Prostitutionsstätten, Clubs, Diskotheken, sonstige Vergnügungsstätten und vergleichbare Freizeiteinrichtungen sind geschlossen.“
Bars und Clubs: Dehoga und FDP für Öffnung
Auch andere Akteure sind dafür, die Tanzflächen wieder zu öffnen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Albert Duin, schimpfte schon vor gut einer Woche auf die Staatsregierung. Diese schere sich „einen feuchten Dreck“ um die Club-Szene, betonte er damals in einer Mitteilung. „Anstatt den Betreibern Öffnungsperspektiven zu bieten, indem man sich um wissenschaftliche Modellprojekte kümmert, werden Bars, Clubs und Diskotheken vom Wirtschaftsministerium im Stich gelassen.“ Stattdessen würden diese Orte „pauschal als Infektions-Hotspots vorverurteilt“, kritisierte Duin.
Für den FDP-Abgeordneten ist auch weiterhin klar: Die Inzidenzwerte und das sehr gute Vorankommen bei den Impfungen ließen es derzeit zu, Clubs und Diskotheken wieder zu öffnen. Die Betreiber seien bereit, ihre Gäste direkt vor dem Einlass testen zu lassen, ergänzt Duin auf BR-Anfrage. Auch die Menge der Menschen könne man beschränken, müsse nicht gleich jede Tanzfläche rappelvoll machen. Unterm Strich brauche es aber mehr Eigenverantwortung – und endlich wieder „Mut zum Leben“.
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