Wer im Handwerk Meister werden will, muss sich das auch leisten können oder ein Unternehmen finden, das die Ausbildung bezahlt. Das wird im Freistaat auch so bleiben – zumindest vorerst.
Die Meisterausbildung in Bayern bleibt weiter kostenpflichtig. Obwohl sich das Kabinett am Dienstag im Schwerpunkt mit der beruflichen Bildung befasste, spielte das Thema nach Aussage von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in den Beratungen keine Rolle. Der Freie-Wähler-Chef verwies zudem darauf, dass der Bund rund 220 Millionen Euro zur Verfügung stellen müsste, um die Kosten in Bayern decken zu können, wenn die Meisterausbildung kostenlos würde. Auch Bayern müsste dann noch 92 Millionen Euro beisteuern.
Die Kritik aus dem Landtag ließ nicht lange auf sich warten: SPD, Grüne, FDP und AfD forderten unisono, dass die Meisterausbildung kostenfrei werden müsse. „Meister und Master müssen gleichwertig und die Meisterausbildung kostenlos sein“, sagte etwa der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Albert Duin. Einen „Tag des Handwerks“ einmal jährlich an den Schulen ins Leben zu rufen, reiche nicht aus, um das Handwerk zu stärken. Ab dem Schuljahr 2022/2023 sollen alle Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Bayern einen verpflichtenden „Tag des Handwerks“ absolvieren. Ziel sei es, dabei den Mädchen und Jungen handwerkliche Tätigkeiten näher zu bringen.
Der Ministerrat setzte dagegen zur Stärkung des Handwerks auf ein vierteiliges Maßnahmenpaket. In den kommenden Jahren sollen rund 57 Millionen Euro in den Bau neuer, digitaler und moderner Bildungszentren fließen. Dies solle sowohl gegen den Fachkräftemangel als auch bei der fortschreitenden Digitalisierung helfen. Nach den Worten von Aiwanger geht es auch darum, den bestehenden Investitionsstau abzubauen.
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