Kernkraft ist effektiver Klimaschutz, sagt Albert Duin (FDP). Martin Stümpfig (Grüne) entgegnet: Nachhaltig bei der Atomkraft sind vor allem das Risiko und der Atommüll
Ja
Albert Duin, wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der Landtags-FDP
Kernkraft ist effektiver Klimaschutz. Nur mit einem technologieoffenen Ansatz werden wir die CO2-Emissionen in den Griff bekommen. Denn die Erreichung der gesetzlich vereinbarten Klimaschutzziele im Jahr 2030 erfordert beinahe eine Halbierung der Emissionen gegenüber 2019. Die aktuelle Energiepolitik reicht dazu in keinem Sektor aus.
Der zentrale Energie- und Hoffnungsträger der Transformation ist grüner Strom. Er kompensiert künftig in den verschiedenen Sektoren die Energie aus fossilen Trägern. Der Nettostromverbrauch wird dadurch allein in Deutschland nach Prognosen von heute knapp 500 Terrawattstunden (TWh) bis zum Jahr 2030 auf über 700 TWh und bis zum Jahr 2045 auf fast 1000 TWh ansteigen.
Wie wir unter diesem Gesichtspunkt mit einem gleichzeitigen Ausstieg aus Kohle und Kernkraft die Pariser Klimaziele erreichen wollen, ist mir ein Rätsel. Denn Klimaschutz und eine konstante, bezahlbare Energieversorgung, die unseren Wohlstand sichert, werden wir in der uns verbleibenden kurzen Zeit mit rein regenerativen Energieträgern nicht erreichen. Wind und Sonne sind zu volatil, und die Skalierbarkeit der Speichertechnologien ist noch nicht weit genug fortgeschritten. Und selbst mit einem hohen Anteil der Erneuerbaren an der Energieversorgung besteht immer eine Gefahr regionaler Dunkelflauten.
© Bayerische Staatszeitung